UN-Auszeichnung für BUND-Projekt „Rettungsnetz Wildkatze“

BUND Saar am Projekt beteiligt

Pressemitteilung vom 26. September 2012, BUND Saar

Saarbrücken / Erfurt. Für sein „Rettungsnetz für die Wildkatze“ wurde der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) als Projekt der neuen UN-Dekade Biologische Vielfalt ausgezeichnet. Der Leiter des deutschen UN-Dekade-Zentrums, Dr. Markus Große Ophof, übergab im Rahmen des Deutschen Naturschutztags in Erfurt die Urkunde. Das Vorhaben, einen bundesweiten Waldbiotop-Verbund zu schaffen und so ein „Rettungsnetz für die Wildkatze“ zu knüpfen, ist damit in die UN-Liste herausragender Projekte zur Bewahrung biologischer Vielfalt aufgenommen.

Wildkatze © BUND/T. Stephan
Wildkatze © BUND/T. Stephan

Der thüringische BUND-Landesgeschäftsführer Dr. Burkhard Vogel dankte im Namen aller projektbeteiligten Landesverbände, darunter das Saarland, für die Auszeichnung: „Es ist uns eine Ehre, dass unser Vorhaben der Wiedervernetzung von Waldlebensräumen von der UN-Dekade Biologische Vielfalt anerkannt wurde. Es freut uns umso mehr, da vor kurzem im Thüringer Korridor, der im Rahmen des Projekts entstand, die erste Wildkatze nachgewiesen wurde. Das motiviert uns für alle weiteren Vorhaben im bundesweiten Projektgebiet.“
Der Leiter des deutschen UN-Dekade-Zentrums, Dr. Große Ophof, lobte zur Verleihung: „Die scheue Wildkatze ist eine Sympathiefigur für die Vermittlung des Biodiversitätsgedankens. Das deutschlandweite BUND-Projekt zur Wiedervernetzung der Wälder verknüpft auf einzigartige Weise große Visionen mit lokalen Aufklärungs- und Schutzprojekten.“
Der BUND Saar nimmt seit 2009 am Projekt teil. „Das Saarland hat gemeinsam mit Rheinland-Pfalz einen bedeutenden Anteil an den Wildkatzenvorkommen in Mitteleuropa und somit eine besondere Verantwortung für diese seltene Katze. Der Wildkatze geht es nur dort gut, wo die Wälder nicht oder naturnah bewirtschaftet werden. Dies trifft aber auch für viele andere Arten zu, wie Fledermäuse oder holzbewohnende Insekten. Somit hilft das Projekt nicht nur der Wildkatze, sondern auch Hunderten anderen Tieren und Pflanzen“, so Christoph Hassel, Vorsitzender des BUND Saar.
Zur Vorbereitung eines saarländischen Wildkatzenwegeplans untersucht der BUND die Verbreitung der Wildkatze im Saarland. In den vergangenen Jahren wurden altbekannte Vorkommen bestätigt und neue entdeckt. Der BUND Saar beteiligt sich auch an der bundesweiten genetischen Untersuchung der Populationen, um so die Verwandtschaftsverhältnisse der voneinander isolierten Wildkatzenbestände zu erforschen.

Auch Matto Barfuss, UN-Dekade-Botschafter, Naturschützer und Künstler unterliegt der Faszination wilder Katzen. „Kaum jemand wird in seinem Leben jemals die Chance haben, eine Wildkatze in ihrem natürlichen Lebensraum zu beobachten. Trotz dieser Distanz gelingt es dem BUND, uns diese heimische Katze nahe zu bringen“, so Matto Barfuss. „Die Erhaltung der biologischen Vielfalt ist eine zentrale Herausforderung, und der BUND geht diese Aufgabe mit dem Wildkatzen-Projekt sehr engagiert an.“

Weiterführende Links:
Das BUND-Wildkatzenprojekt
Die UN-Dekade Biologische Vielfalt
BUND Saar
Matto Barfuss

Kontakt:
BUND Saar
Evangelisch-Kirch-Straße 8
66111 Saarbrücken
Tel. 0681-813700
Email:
www.bund-saar.de