Streit um Blei in der Munition der Jäger

Unsere Pressemitteilung zum Thema – bereits aus Dezember 2012:
ÖJiS-Jäger setzen Zeichen für mehr Verbraucher- und Umweltschutz

Seit rund 3 Jahren wird heftig über die Vor- und Nachteile des Einsatzes bleifreier Jagdmunition diskutiert. Obwohl viele Länder, darunter die USA und Schweden schon seit Jahren auf bleifreie Alternativen setzen um Verbraucher, Greifvögel und Umwelt zu schützen, scheiterte die Umstellung in Deutschland bisher an einer Allianz einer einflussreichen konservativen Jägerschaft auf der einen und den Munitionsherstellern auf der anderen Seite.

Vor allem das erwiesene Sterben von Greifvögeln hatte in der Vergangenheit verantwortlich handelnde Regierungen aufgerufen, den Einsatz bleihaltiger Munition auf der Jagd zu verbieten.
Im Saarland wurde im Jahr 2011 der Einsatz bleifreier Jagdmunition für den SaarForst Landesbetrieb, der den flächenmäßig größten Waldbesitz im Saarland auch jagdlich verwaltet angeordnet, um Verbraucher und Umwelt zu schützen.

„Verantwortliches jägerisches Handeln bedeutet, vermeidbare Belastungen von Mensch, Tier und Umwelt mit schädlichen Substanzen auszuschließen. Da es technisch ausgereifte Alternativen zur bleihaltigen Munition gibt, sollten verantwortliche Jäger umgehend auf bleifreie Jagdmunition umstellen“, so die beiden Vorsitzenden Manfred Hoffmann und Bea Stalter. Das Argument die oft großen Vorräte an bleihaltiger Munition erst zu verschießen zieht nicht, dies kann z.B. schadlos in den Schießständen beim Übungsschießen erfolgen.

Neben der Belastung für den Mensch, wird in der ganzen Diskussion die Belastung für den Naturhaushalt vernachlässigt, denn nicht unwesentliche Mengen durchschlagen den Wildkörper und landen eben in der Natur. „Im Saarland ist der Einsatz von Bleischrot an Wasserflächen bereits verboten, nun muss auch ein Verbot von bleihaltiger Munition im Wald und der Flur folgen“, so Manfred Hoffmann.
Der noch junge Verein Ökologisch Jagen im Saarland „ÖJiS“, der nach der Vereinigung der Jäger des Saarlandes der mitgliederstärkste Jagdverein im Saarland ist, hat deshalb den Best-Wild-Standard entwickelt. Verbraucher können nun über die Geschäftsstelle des Vereines nicht nur bleifrei erlegtes Wildbret beim örtlichen ÖJiS-Jäger erwerben, auch andere Substanzen incl. der oft vollzogenen Versorgung der Wildtiere mit artfremdem Futter findet nicht statt. „Wild soll nach Wild schmecken und nicht nach Mais und anderem Kraftfutter“, so die beiden Vorsitzenden abschließend.